Essen bei Mirko und Bang zuhause
Mirko und ich kennen eigentlich uns noch gar nicht so lange. Eigentlich kennen wir uns erst seit 3 Minuten. Da suchte ich nämlich einen neuen Mitbewohner, und Mirko war der erste, der anrief .Der erste Eindruck war sympathisch, und so gab es Nichts, nach dem ich hätte suchen müssen.
Sicher, 3 Minuten sind keine so lange Zeit, um jemanden kennenzulernen – unsere Gespräche drehen sich weiterhin größtenteils um „Nichts“ und Essen und zwar genau in dieser Reihenfolge (und in beiden Bereichen gestehe ich Mirko die größere Kompetenz zu). Das Keimen der Freundschaft wächst nicht über Nacht und bedarf regelmäßiger Nahrung. Ja, und Nahrung ist es, die uns verbindet. Ich und Mirko, soviel ist sicher, essen gerne… fast so gerne wie wir guten Wein trinken.
Das erste große Essen hatten wir zu meinem Geburtstag, eigentlich hatte ich gar keine große Lust dazu, aber Mirko bot an, für mich zu kochen.Und außerdem wollten wir dies mit köstlichen Wein feiern. Der Vorschlag gefiel mir wirklich gut und ich lud eine Handvoll Freunde ein. Das Essen wurde sehr deftig und passte wundervoll zum Wein. Katerfrei was das allgemeine Glück.
Die nächste Gelegenheit fand sich ein paar Tage später bei einem Besuch eines alten Freundes von mir, einem Arzt aus der Schweiz. Da wir wieder einen merkwürdigen Appetit verspürten, überredete ich ihn dazu, 10 Kilo Miesmuscheln zu kaufen. Es wurde also Miesmuscheln-Souté ,Linguine mit Meeresfrüchten, Orecchiette mit Broccoli und Sardellen sowie Crêpes mit Mascarpone und Spinat und weiter „Nichts“ serviert.
So reifte die Idee, diese tollen Abende doch einmal regelmäßig zu veranstalten. Nun scheint es nicht nur, dass wir gerne herrliche Abende veranstalten. Wir scheinen darin auch einen gewissen Perfektionismus zu entwickeln, der vielleicht über unsere Verhältnisse hinausgeht. Aber das Ambiente muss schließlich stimmen, das Essen und der Wein miteinander passen und, dulcis in fundo, die Freunde sich wohl fühlen.
Wiederholen wir diese Atmosphäre, da das Glück ein Wiederholungswunsch ist.
Also werden jetzt einen großen rustikalen Tisch mit 2 Bänke bauen, ein bisschen hübsches Geschirr kaufen, ein paar schöne Bilder aufhängen – und eben noch ein paar unbekannten Menschen einladen. Denn eigentlich wollen wir irgendwann ein Restaurant aufmachen – so eine Art Essen unter Freunden, denn dazu ist ja ein Restaurant da: um zusammen mit unsere Mitmenschen zu speisen – Nahrung verbindet! Was solls, wenn wir noch „Nichts“ haben, sagt Mirko. Machen wir es eben zuhause, mit alten und neuen Freunden, sagen Wir.
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